Auch wenn die Zukunft vieler Unternehmen heute unsicher erscheint, sollte man in der HR-Abteilung weiter an die Fachkräfte von morgen denken. Warum es gerade in schwierigen Zeiten richtig ist, auf Ausbildung zu setzen, und wie sie jetzt am besten vorgehen, erfahren Sie hier.
Wie ist die aktuelle Situation auf dem Ausbildungsmarkt?
Wie ist die aktuelle Situation auf dem Ausbildungsmarkt?
Infolge der Corona-Pandemie ist in Baden-Württemberg die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen um 5,5 Prozent auf 66.907 gesunken.
Umgekehrt ist auch bei der Zahl der Bewerberinnen und Bewerber ein Rückgang um 12,5 Prozent zu verzeichnen. Die Gründe dafür sind zum einen strukturell bedingt, zum anderen sind viele Schülerinnen und Schüler aufgrund der Situation verunsichert und verschieben momentan ihre Berufswahl auf einen späteren Zeitpunkt oder entschließen sich beispielsweise dazu, länger in der Schule zu bleiben.
(Stichtag 14.06.2021 / Quelle)
Mit einem „Endspurt zur Ausbildung“ will das Ausbildungsbündnis Baden-Württemberg jetzt gegensteuern und noch mehr Jugendliche und Betriebe zusammenbringen.
Warum soll unser Unternehmen trotz Coronakrise auf Ausbildung setzen?
Warum soll unser Unternehmen trotz Coronakrise auf Ausbildung setzen?
Wer ausbildet, übernimmt Verantwortung. Wer jungen Menschen eine berufliche Perspektive gibt, hat wirklich etwas zu bieten. Wer selbst für seinen Nachwuchs sorgt, muss ihn später nicht teuer einkaufen.
Das sind sicher keine neuen Erkenntnisse für Ausbildungsleiter. Aber gerade jetzt muss man sich fragen, welchen Wert die Ausbildung für das Unternehmen langfristig hat. Was passiert mit dem guten Image, dass man sich durch Sportsponsoring in der Jugendabteilung mühsam aufgebaut hat? Wie wird über das Thema im Ort oder in der Stadt gesprochen? Wie bewerten Menschen von außen eine möglich Streichung der Ausbildungsstellen? Welche Chancen versperrt man unter Umständen den Kindern der eigenen MitarbeiterInnen? Wie kommt das in der Belegschaft an? Welche Signale sendet so einen Entscheidung auch nach innen?
Vor diesem Hintergrund sollte man in Sachen Ausbildung keine schnellen Entscheidungen treffen. Wägen Sie die Argumente mit dem Management und dem Betriebsrat sorgfältig ab.
Bleiben Sie am Ball und setzen Sie weiter auf die Ausbildung von Nachwuchskräften im eigenen Unternehmen! Mit unserem Magazin Talente gesucht erreichen Sie Schulabgänger aus den Regionen Freiburg / Südlicher Oberrhein, Lörrach / Hochrhein, Offenburg / Ortenau und Schwarzwald-Baar. Gerne berät Sie unser Verkaufsteam – kontaktieren Sie uns unter anzeigen[at]mediazza.de oder telefonisch unter 0800 22 24 22 455.
Wo erhalten wir Unterstützung oder Fördermittel?
Wo erhalten wir Unterstützung oder Fördermittel?
Mit dem Bundesprogramm „Ausbildungsplätze sichern“ unterstützt das Bundesbildungsministerium (BMBF) Ausbildungsbetriebe in allen Bereichen der Wirtschaft und ausbildende Einrichtungen in den Gesundheits- und Sozialberufen, die in der aktuellen Situation wirtschaftliche Schwierigkeiten haben, und hilft, dass Auszubildende auch bei pandemiebedingten wirtschaftlichen Schwierigkeiten ihres Ausbildungsbetriebs ihre Ausbildung fortsetzen und erfolgreich abschließen können.
Nähere Informationen zu Ausbildungsprämien und Fördermitteln finden Sie hier
Wie gestalten wir den Kontakt zu Nachwuchs-Talenten?
Wie gestalten wir den Kontakt zu Nachwuchs-Talenten?
Persönliche Bewerbungsgespräche sind momentan nicht immer möglich. Dennoch sollten Ausbildungsleiter jetzt auf keinen Fall vielversprechende Kandidaten und Bewerber (m/w/d) auf später vertrösten oder ihnen gar ganz absagen. Vorstellungsgespräche kann man auch über Videochats führen (virtuelles Recruiting).
Gerade Schulabgänger kennen sich in der virtuellen Welt sehr gut aus und haben weniger Berührungsängste. Für manche ist es sogar leichter, aus der gewohnten Umgebung heraus mit dem eigenen Laptop zu kommunizieren, als den Weg ins Unternehmen anzutreten. Wer selbst noch keine Erfahrung mit Konferenzen dieser Art hat, findet hier mehr Infos. So signalisiert man nicht nur echtes Interesse an potentiellen Auszubildenden, sondern zeigt auch, dass man als Unternehmen digital gut aufgestellt ist.
Wer momentan nicht einstellen darf oder noch nicht weiß, ob die Ausbildungsplätze 2021 überhaupt besetzt werden können, sollte dennoch mit Bewerbern und Bewerberinnen in Kontakt bleiben und nicht vorschnell absagen.
Wer klar und ehrlich kommuniziert und offen über den Stand im Unternehmen spricht, schafft Vertrauen, gewinnt Sympathiepunkte und bewirkt, dass Bewerber mit Potenzial nicht vorzeitig abspringen.
Worauf sollen wir jetzt beim Azubi-Recruiting setzen?
Worauf sollen wir jetzt beim Azubi-Recruiting setzen?
Jetzt ist die Zeit, sich selbst weiterzubilden und eingefahrene Recruiting-Prozesse genauer unter die Lupe zu nehmen.
Läuft noch alles rund? Was kann man verbessern? Welche Strukturen sollte man überdenken? Welche über Bord werfen? Was könnte digital besser oder schneller erledigt werden?
In Büchern, Business-Zeitschriften und Online-Blogs finden Ausbilder wertvolle Ideen, Tipps und Informationen. Auch den Karrierebereich der eigenen Website, Stellenanzeigen oder den aktuellen XING-Auftritt sollte man hinterfragen und gegebenenfalls andere Inhalte und einen neuen, modernen Look verpassen. Und denken Sie insbesondere bei der Werbung um Auszubildende immer an die von der Zielgruppe benutzen Kanäle und deren Sprache.
Was gerade angesagt ist und wie junge Menschen ticken, die eine Ausbildung suchen, wissen die eigenen Azubis oft besser als der Ausbildungsleiter. Nutzen Sie dieses Potential und beziehen Sie Ihre Auszubildenden mit ein – ein gemeinsames Brainstorming mit den bereits im Unternehmen beschäftigten Nachwuchskräften lohnt sich in der Regel immer. Hier erfahren Sie aus erster Hand, welche Aspekte bei der Bewerbung entscheidend sind, und was an einem Berufsbild besonders spannend ist.